Meine Aufreger Blog

Unmoralische Stundenlöhne

Gestern Abend in der 37° Reportage ging es um Leute, die trotz Arbeit nicht genug für ihren Lebensunterhalt verdienen. Eine der Protagonistinnen war eine Friseurin, die als Filialleiterin einer Kette arbeitet und selbst in dieser verantwortlichen Position nicht mehr als 5,50€ pro Stunde verdient und damit am Monatsende so wenig rausbekommt, daß sie als „hilsbedürftige Arbeitnehmerin“ noch über 100€ Unterstützung vom Staat
erhält.

Ich finde es zutiefst unmoralisch, jemandem für eine volle Arbeit von 40 Stunden so wenig zu bezahlen, daß er davon nicht leben kann (und Friseure müssen sogar noch ihr eigenes – wenn es gut und gesundheitsschonend sein soll – sehr teueres Werkzeug mitbringen). Wie kann man erwarten, daß
jemand für so wenig Geld arbeitet? Ich finde übrigends Leute, die lieber für solche Hungerlöhne arbeiten, anstatt Arbeitslosengeld oder Hartz IV zu beziehen, wirklich heroisch.
Wenn die Arbeitnehmer anständig bezahlt werden sollen, dann dürfen Haarschnitte halt nicht nur 10€ kosten und die Leute sollen entweder seltener zum Friseur gehen oder aber halt das dafür angemessene Geld bezahlen! Das gilt genauso für Arzthelferinnen, Wachleute und alle anderen, die auf diese Weise ausgebeutet werden. Wieso muß unsere Gesellschaft eigentlich solche Arbeiten subventionieren? Schließlich wird am Ende noch irgend ein Arbeitgeber an dieser Arbeit tatsächlich Geld verdienen.

Wenn ich daran denke, daß die Politiker, die die Mindestlöhne so vehement ablehnen, sich durchweg christlich nennen, dann werde ich wirklich zornig!

Es gibt nur eine Konsequenz: Der Mindestlohn für alle muß her und das so bald wie möglich! Und ich würde lieber ein paar Arbeitsplätze deshalb wegfallen lassen, als jemanden für so unmoralische Bezahlung arbeiten zu lassen!

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