Heute stand mal wieder ein Wäschekorb einer Altkleidersammlung in unserer Einfahrt. Ich habe ihn mit ins Haus genommen und mir mal genau angesehen. Es sind mehrere eingeschweißte Zettel am und im Korb befestigt, die bei einem flüchtigen Blick den Eindruck vermitteln, daß es sich um eine gemeinnützige Kleidersammlung des Vereins „Hilfe für Weißrußland“ handelt. Wenn man sich die Zettel aber genauer ansieht, dann findet man sehr schnell raus, daß die Sammlung von einer nicht gemeinnützigen Firma durchgeführt wird. Es steht zwar nur in sehr kleiner Schrift und möglichst unauffällig auf den Zetteln, aber man kann dort lesen, daß die Firma Organisationsbüro Schulz verantwortlich ist und irgendwo kann man dann auch noch finden, daß diese Firma lediglich einen ungenannten Pauschalbetrag an den gemeinnützigen Verein abführt. Ob das 50 Euro, 5000 Euro oder 5 Mio Euro sind, steht dort nirgends. Es ist aber davon auszugehen, daß die Summe eher in der Nähe des ersten als beim letzten liegt. Ich glaube kaum, daß sich viele Leute diese Zettel wirklich genau durchlesen und so wird bei den allermeisten ankommen, daß sie etwas gutes tun, wenn sie hier ihre alten Kleider, Schuhe, Spielsachen und Handtaschen (ja, es wird bei dieser Sammlung auch nach diesen Sachen gefragt) abgeben. Ich habe dann mal ein wenig im Netz recherchiert und folgendes gefunden:
Cashbooster Blog: Hilfe für Weißrussland e.V., unseriöse Sammelaktionen?
AJs verden: Hilfe für Weißrussland?
Ach ja, die Firma Organisationsbüro Schulz führt die Sammlung nicht mal selber durch, sondern laut Zettel wird ein örtliches Unternehmen damit beauftragt. Da muß man sich wirklich fragen, wieviel von einer Kleiderspende noch übrig bleibt, wenn zuerst das örtliche Unternehmen und dann das Organisationsbüro Schulz ihre Unkosten und ihren Gewinn daraus ziehen! An drei Photos auf der Webseite des Organisationsbüro Schulz zur Kleidersammlung kann man übrigens gut erkennen, wie sehr die spendenwillige Bevölkerung über die Kopplung mit der Weißrußlandhilfe getäuscht wird: Da steht auf den Kleinbussen und der Bekleidung (Bild1 und Bild2) der Sammler ganz groß „Hilfe für Weißrußland e.V.“ und nichts von den beteiligten Firmen!
Ich werde wohl ein kleines Flugblatt erstellen, in dem ich auf diese Täuschung hinweise und das bei uns in Ebsdorf verteilen, damit hoffentlich ein paar Leute weniger auf diese unseriöse Firma hereinfallen.