Heute Abend kam eine wirklich interessante und offenbarende Sendung vom RBB im Ersten: Endstation Chaos – Die Bahn auf gefährlichem Kurs.Ich will gar nicht erst versuchen, die vielen Skandale hier zusammenzufassen: Jeder sollte versuchen, eine Wiederholung dieser Sendung zu erwischen. Noch besser wäre es natürlich, wenn der RBB die Sendung Online abrufbar machen würde. Hier ist die Mediathek des Ersten zu finden.
[UPDATE] Seit heute ist die Sendung wirklich Online! [/UPDATE]
Die Quintersenz der Sendung war jedenfalls, daß Mehdorn die Bahn nur unter der Prämisse der Maximierung der Profite auf Teufel komm raus geführt hat und dafür auch durchaus bewußt erhebliche Risiken für Leib und Leben seiner Passagiere eingegangen ist. Und dieser Mann hat die Chuzpe, noch gestern auf SPON zu äußern, daß er sich selbst das Bundesverdienstkreuz verleihen würde! Man sollte ihn verklagen und für die Mißwirtschaft verantwortlich machen. Schlimm ist ja auch, daß er inzwischen einen sicherlich auch äußert lukrativen Job als Berater bei der Investmentbank Morgan Stanley bekommen hat. So jemand fällt leider immer wieder nicht nur auf die Füße, sondern gleich in eine Sänfte, die ihn zu den nächsten Prämien und Boni trägt. Das Leben ist einfach in manchen Aspekten grundsätzlich ungerecht!
Diese Sendung hat aber auch mal wieder eindrücklich bewiesen, daß der öffentliche Nah- und Fernverkehr nicht in private Hand gehört! Die Bahn unter Mehdorn wollte tatsächlich aus den Staatszuschüssen für den Betrieb des S-Bahnnetzes von Berlin-Brandenburg 50% der Zuschüsse als Gewinne an den Mutterkonzern abführen! Neben den Risiken, die eine privatisierte Bahn aufgrund von übertriebenen Sparmaßnahmen mit sich bringt, sollte auch nicht unterschätzt werden, daß die öffentliche Hand hier auch noch nicht zu knapp abgezockt wird! Ob der Bürger da auf lange Sicht mit einer privatisierten Bahn billiger und besser fährt, bezweifel ich ernsthaft!