Heute wurde die Trunkenheitsfahrt von Bischöfin Käßmann bekannt und die Medien, egal ob Radio, Fernsehen oder Online hatten nichts besseres zu tun, als darüber in allen Einzelheiten zu berichten (z.B. SPON-Artikel dazu). Darf denn jemand in einer derartigen Position gar keinen Fehler machen? Ich finde es ziemlich scheinheilig. Ich kann jemanden nur als moralische Instanz ernst nehmen, wenn ich weiß, daß der- oder diejenige auch weiß, wovon er redet. Natürlich muß niemand einen Mord begehen, um qualifiziert darüber urteilen und reden zu können. Aber ich wette, daß es mehr Bundesbürger gibt, die schon mal mehr oder weniger angetrunken oder wie auch immer berauscht Auto gefahren sind als solche, die bislang noch nie anders als nüchtern gefahren sind!
Und ich frage mich, ob so ein Fauxpas wirklich so von den Medien durchgenudelt werden muß? Auch Prominente haben ein Recht auf ein Stück absolut geschützte Privatsphäre. Und diese Angelegenheit beeinträchtigt ja eigentlich nicht ihre Funktion als Kirchenfunktionärin, oder?
[UPDATE 24.02.2010 22:55h] Armageddon scheint vor der Tür zu stehen, so wie dieses Thema in den Medien hochgejubelt und durchgenudelt wird. Diese Angelegenheit wird wirklich maßlos überbewertet. Man sollte die Kirche im Dorf und die Bischöfin im Amt lassen: Sie hat einen Fehler gemacht, der sicherlich nicht unbedeutend ist, aber will die Gesellschaft (und insbesondere die Kirche) denn nur Leute als Führung haben, die nie Fehler machen und dann moralisieren? Aber man muß ihr auf jeden Fall auch positiv anrechnen, daß sie im Gegensatz zu vielen Politikern nicht an ihrem Stuhl und ihrer Funktion geklebt sondern zügig Konsequenzen gezogen hat. Chapeau!