Ich habe heute auf SPON einen Artikel über einen Boykott der Palästinenser gelesen, bei dem alle israelische Waren und Dienstleistungen, die aus den illegalen israelischen Siedlungsgebieten im Westjordanland stammen, von keinem Palästinenser mehr gekauft werden sollen. Eigentlich ist es schon verwunderlich, daß die Palästinenser erst jetzt darauf kommen und scheinbar bislang noch Waren aus den israelischen Exklaven in größeren Mengen gekauft haben (~ 400Mio €), aber nun ist es ja doch noch soweit. Und scheinbar fühlen sich die israelischen Siedler dadurch wirklich geärgert, denn die Siedler verlangen von ihrer Regierung, dagegen was zu unternehmen, denn der Boykott sei „wirtschaftlicher Terrorismus“!
Übrigens gibt es schon die Möglichkeit, daß Waren aus den illegalen israelischen Siedlungsgebieten im Westjordanland mit den Einfuhrzöllen belegt werden, wie sie für alle Waren von außerhalb der EU fällig werden. Dies wurde schon für die Produkte der Firma Soda-Club durchexerziert. Dabei hat das Gericht entschieden, daß das Westjordanland und der Gazastreifen völkerrechtlich kein Teil von Israel sind und deshalb von dort keine Waren zollfrei eingeführt werden dürfen.
Es gibt inzwischen auch in Europa einige Aktionen, die sich analog verhalten. So werden in einigen britischen Supermärkten die Waren aus den illegalen israelischen Siedlungsgebieten im Westjordanland als solche gekennzeichnet (und dann hoffentlich von vielen britischen Kunden im Regal stehen gelassen) und es gibt seit kurzem italienische Supermärkte, die keinerlei Gemüse und Obst mehr aus Israel vertreiben, da nicht zwischen Produkten aus dem israelischen Kernland und solchen aus den illegalen israelischen Siedlungsgebieten im Westjordanland unterschieden werden kann. Ich wünschte mir, daß sich auch bei uns möglichst viele Supermärkte anschließen. Und wenn Israel nicht einlenkt und sich vollständig aus dem Westjordanland inklusive dem besetzten Teil von Jerusalem zurückzieht, daß dann alle israelische Waren so weit wie möglich europaweit boykotiert werden. Das wäre sicherlich sehr viel wirkungsvoller als alle politischen Initiativen, die in all den Jahren auf den Weg gebracht wurden, um Israel zur Besinnung zu bringen.
Leider bleibt dann natürlich immer noch das Problem der Hamas und der noch Extremeren. Israel kann verständlicherweise nicht permanent tatenlos zusehen, wenn aus den palästinensischen Gebieten Raketen auf Israel abgeschossen werden. Bleibt zu hoffen, daß diese Fraktion von einer hoffentlich vorhandenen palästinensischen Mehrheit zur Räson gebracht wird!
Bis dahin bleibt nur folgender Aufruf: