Nicht nur zu seinem 80zigsten Geburtstag, auch heute zum 20. Jahrestag der Wiedervereinigung wurde wieder Helmut Kohl gehuldigt. Und das sogar auf der offiziellen Feier vor dem Reichstag. Und dabei hat Kohl immer noch nicht einen Wimpernschlag zur Aufklärung der Spendenaffäre aus den 90zigern getan. Das muß man sich mal auf der Zunge zergehen lassen: Da weigert sich der oberste Machthaber in der Exekutive, die Spender zu nennen, die seine Partei bestochen haben und bricht damit mehr als offensichtlich seinen Amtseid! Und nach ein paar Jährchen ist das alles vergessen und die Leute sehen nur noch, was er positives geleistet hat! Klar ist die Wiedervereinigung zu einem großen Teil sein Verdienst. Aber es lag genauso in seiner Verantwortung, daß bei der Wiedervereinigung Milliarden um Milliarden verschleudert wurden und in krimininellen Taschen verschwunden sind. Und seine Weigerung, an der Aufklärung der Spendenaffäre mitzuwirken sollte definitiv dazu führen, daß er trotz all seiner Verdienste solange geächtet ist und zu keinen offiziellen Veranstaltungen kommen darf, bis er endlich die Spender nennt und die gesamten Hintergründe aufklärt. Das ist schließlich kein kleines Umweltdelikt, bei dem er ein bischen Hausmüll irgendwo illegal entsorgt hat, sondern hier geht es um die Bestechung der Regierung und der regierenden Parteien! Und das darf auf keinen Fall nach ein paar Jährchen einfach so unter den Teppich gekehrt werden!