Schon ihr persönliches Engagement im französischen Wahlkampf (SPON Artikel vom 05.02. und 06.02., Äußerungen von SPD und Grünen dazu und ein SPON-Interview mit Daniel Cohn-Bendit am 07.02.) ist ein ganz übler Präzidenzfall und reißt hoffentlich nicht ein. Ganz schlimm ist aber, daß Merkel jetzt die Regierungsschefs der anderen großen EU-Länder Italien, Spanien und Großbritannien dazu überredet haben scheint, daß diese ebenfalls Partei für Sarkozy ergreifen, indem sie jetzt allesamt den Gegenkandidaten der französischen Sozialisten François Hollande boykottieren und ihn durch ihr Nichtempfangen zum Schmuddelkind abzustempeln versuchen. Angeblich, weil dieser den Euro-Fiskalpakt aufkündigen und neu verhandeln will. Aber egal was ein Kandidat für für die EU oder Deutschland ungünstige Forderungen erhebt, es kann ja wohl wirklich nicht rechtfertigen, daß sich Politiker eines europäischen Staats in den Wahlkampf eines anderen Staates einmischen! Das ist ein ganz übler Präzidenzfall, der hoffentlich von den Franzosen entweder gar nicht berücksichtigt wird (das wäre sicherlich die beste Reaktion) oder aber mit einer Trotzreaktion zum genauen Gegenteil führt. Und wenn man berücksichtigt, daß die Franzosen ja einen ziemlichen Nationalstolz haben, dann ist wohl am ehesten die 2. Variante zu erwarten.
Immerhin scheint auch Westerwelle gemerkt zu haben, daß sich Merkel da komplett daneben benommen hat und mit ihrem kleinkindlichen Verhalten das deutsch-französische Verhältnis massiv beschädigen könnte! Da hat Westerwelle doch tatsächlich mal einen Lichtstrahl der Erkenntnis getroffen!
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