Vor einiger Zeit (ca. 2 Jahre?) hat unsere Gemeinde ihre Webseite komplett erneuert. Wie ich damals feststellte, benutzt die Gemeinde wie ich WordPress als CMS, wie ich es auch für nicht-Blogs einsetze. Seit dem war ich ein paar mal auf den Seiten der Gemeinde und
- habe mich dabei über die Live-Webcam geärgert, die zu einem Gewerbe der Gemeinde verlinkt und dabei das Gewerbe als „Sicherheitsberater der Gemeinde“ tituliert, so daß man den Eindruck gewinnt, daß es sich hierbei um den in Sicherheitsfragen von der Gemeinde empfohlenen Betrieb handelt
- habe mich gewundert, daß die Seiten der Gemeinde vermutlich nicht im Sinne des Gesetztgebers und des BIENE-Awards barrierefrei gestaltet sind
- Die Menüstruktur eher suboptimal ist, denn ich brauche immer etwas, um z.B. die Öffnungszeiten der Fachabteilungen zu finden.
Jetzt habe ich entdeckt, daß die Gemeinde ihre Besucher auf ihrer offiziellen Webpräsenz auffordert, ihre Facebookseiten zu besuchen und falls man noch nicht Mitglied bei Facebook ist, sich doch dort zu registrieren: „Um dich mit Ebsdorfergrund-Online zu verbinden, registriere dich noch heute für Facebook.“
Auf der Facebookseite findet man direkt aktuelle Mitteilungen und Informationen, die nicht 1:1 die gleichen sind, die man unter dem Menüpunkt Aktuelles findet.
Immerhin scheint es auf www.ebsdorfergrund.de mehr Beiträge zu geben, die es auf Facebook nicht gibt, als umgekehrt (das habe ich aber nicht akurat überprüft). Dennoch muß man sich aber fragen, wieso die Gemeinde auf ihrer offiziellen Seite die Besucher auffordert, die Facebookseiten zu besuchen (und sich dort zu registrieren), aber nicht umgekehrt. Auf diese Weise ermöglicht die Gemeinde Facebook (und der NSA, auch wenn das natürlich hier ein eher unwichtiges Kriterium ist) genau zu protokollieren, wer sich zur Gemeinde zugehörig fühlt und sicherlich noch einige Informationen mehr. Und deshalb sollte die Gemeinde ihre Facebook-Partizipation auf jeden Fall nochmal sehr eingehend überdenken! Ich hoffe, daß sie dann zu einer anderen Haltung Facebook gegenüber kommt. Mir ist natürlich klar, daß heutzutage niemand mehr Facebook komplett ignorieren kann, aber es sollte halt andersherum laufen: Auf den offiziellen Webseiten ist alles Wichtige (barrierefrei) zu finden und auf der Facebookseite wird auf die offizielle Webpräsenz und die aktuellen Beiträge hingewiesen. Dann können auch die an der Gemeinde Interessierten, für die das Internet nur aus Facebook besteht, die Informationen über die Gemeinde finden und niemand wird unnötig in die Arme von Facebook getrieben.